„Zwettl Kulturzwickl war wunderbar gestern! Danke!“ postete Katharina Straßer einen Tag nach ihrem großartigen Auftritt in Zwettl, bei dem sie mit ihrer Band den Stadtsaal zum Brodeln brachte.
Eingebettet in 48 Songs (manche davon natürlich nur angespielt), unternahm Kathi Straßer im Rahmen ihres Programms „50 Jahre Austropop“ eine schwungvolle und humorvolle Zeitreise durch die Geschichte der österreichischen Popmusik.
Alles fing 1970 mit „Wie a Glock’n“ von Marianne Mendt an, mit diesem Lied war der Begriff „Austropop“ geboren. Und damit begann Straßer, die blonde Kommissarin in „Schnell ermittelt“ (mittlerweile steht sie für die bereits 8. Staffel vor der Kamera), auch das Konzert – und das derart rasant, dass gleich einmal der Mikroständer umfiel. In Folge sang die Schauspielerin, die derzeit gerade mit dem Film „Griechenland“ in den Kinos Furore macht, einen Ohrwurm nach dem anderen, alles, was 50 und einige Jahre mehr Austropop zu bieten haben – von Ambros, Danzer und Wilfried über Opus, STS und die EAV bis hin zu Josh sowie Seiler und Speer.
Dazu erzählte Straßer, Jahrgang 1984, ihre ganz persönliche Geschichte, und das nicht ohne Selbstironie, erzählte vom Kennenlernen der Eltern, von der „Lisi-Oma“ (Sängerin Liselotte Schmidt), der ersten Verliebtheit im Kindergarten, den Urlauben in Podersdorf, wo sie nicht nur ihre Schwimmflügerl verlor, ihrer Schauspielausbildung bei Elfriede Ott oder ihrer Zeit am Theater der Jugend, in der sie u.a. das Hinterteil eines Pferdes spielte. Es gab aber auch eine zweite Geschichte, eine typische österreichische Liebesgeschichte quer durch den Austropop – allerdings ohne Happy End.
Kathi Straßer begeisterte das Publikum im Stadtsaal aber nicht nur mit ihrer kraftvollen Stimme und ihren lustigen Erzählungen („Alles, was in Zwettl passiert, bleibt auch in Zwettl!“), sondern auch mit ihrem unglaublichen Körpereinsatz das ganze mehr als zweistündige Programm hindurch. Sie jagte über die Bühne wie ein Springinkerl, sang tanzend, hüpfend, knieend, liegend und sogar im Spagat. Zum Atemholen kam sie nur bei etwas ruhigeren Nummern wie „Großvater“, „A Mensch möcht i bleib’n“ oder „Arbeit“.
Zu hören war an diesem Abend auch Straßers erste, brandneue Single „Na“, gemeinsam mit den „Poxrucker Sisters“ geschrieben und aufgenommen. Als eine der Zugaben sang sie dann – gemeinsam mit dem Publikum – den Hit „Irgendwann bleib i dann dort“, der auch den Schluss des Films „Griechenland“ bildet.
Bestens unterstützt wurde Katharina Straßer von ihrer Band, in der das Waldviertel stark vertreten ist: Neben den beiden Heidenreichsteinern Bernhard Egger (Schlagzeuger und „Initiator dieses verrückten Abends“) und Hanna Pichler (Gitarre, Geige) sorgten auch Geri Schuller (Klavier und künstlerischer Leiter) sowie „Ricky Gold“ (Bass) für den musikalischen „Zund“. Für die entsprechende Lichtshow zeichnete Peter Hahn verantwortlich.
Das Publikum war begeistert und belohnte die Musiker mit Standing Ovations. „Ich bin gerade einfach nur glücklich“, meinte Kathi Straßer am Ende dieses fulminanten Konzertes. Wir waren es auch…