Wunderbare Jazz-Standards und mitreißende Austropop-Songs

Jazzige und swingende Klänge ertönten am Mittwoch, 2. Oktober 2024, aus dem Zwettler Stadtsaal, wo die großartige Marianne Mendt gemeinsam mit ihrem Quartett auf Kulturzwickl-Einladung konzertierte.

„Sie haben keine gute Zeit in Zwettl hinter sich,“ meinte die Mendt eingangs in Anspielung auf die kurz zurückliegende Hochwassersituation, „deshalb freut es mich ganz besonders, dass Sie heute da sind“, begrüßte sie das Publikum. Für den Abend versprach sie ein „Programm, das quer durch das Gemüsebeet geht“. So begeisterte sie mit bekannten Jazz-Standards von Duke Ellington, Cole Porter, George Gershwin u.a., verzauberte mit „Misty“, einer klassischen Ballade in der Jazzgeschichte, ebenso wie mit einer „eingewienerten Version“ von „Mercy, Mercy, Mercy“ von Joe Zawinul, „dem größten Jazzkomponisten Österreichs“, wie die Mendt betonte.

Nachdem Marianne Mendt, die im kommenden Jahr unglaubliche 80 Jahre alt wird, den Wiener Dialekt in der Musik salonfähig gemacht hat und als Wegbereiterin des Austropops gilt, standen natürlich auch einige Stücke in Mundart auf dem Programm, etwa Karl Hodinas „I liassat Kirsch‘n für di wochsen ohne Kern“ und natürlich von Georg Danzer, der für Marianne Mendt viele Lieder geschrieben hat, wie „Komm, alter Pianospieler“ oder „Da Wamperte, Da Glatzerte Und I“.

Der Titelsong des „Kaisermühlen-Blues“, in dem die Mendt die Gitti Schimek spielte, war der krönende Abschluss des offiziellen Teils des Konzertes, und als Zugabe sang sie dann – endlich – unter Publikumsbeteiligung den Austropop-Hit „Wia a Glock’n“, mit dem sie dereinst den Durchbruch als Sängerin geschafft hat.

Marianne Mendt stellte auch bei diesem Konzert wieder unter Beweis, dass sie eine großartige Künstlerin ist, authentisch, ohne Allüren, mit beiden Beinen fest am Boden stehend. So gab sie lachend auch einen Textfehler zu, hatte sie doch statt Sterne Vögel vom Himmel fallen lassen.

Kongenial begleitet wurde sie von ihrem Quartett – Thomas Kugi (Saxofon), Oliver Kent (Klavier), Hans Strasser (Bass) und Mario Gonzi (Schlagzeug), ganz hervorragende Musiker, die alle mit mitreißenden Soli aufwarten konnten. Kein Wunder also, dass es zum Schluss Standing Ovations seitens des Publikums gab, in dem sich übrigens eine Dame aus Villach befand, die den weiten Weg nach Zwettl extra für dieses Konzert auf sich genommen hatte.

Und wie immer: Ein großes DANKE an STAGE SUPPORT Eventtechnik für die geniale Ton- und Lichttechnik und an PETER KOPPENSTEINER für die unvergleichlichen Fotos!

(c) Peter Koppensteiner