Ein besonderer italienischer Abend. Der Liedermacher Pippo Pollina gastierte mit seiner Band in Zwettl und sorgte für ein unvergessliches Konzerterlebnis
Von Bad Tölz bis Verona, von Koblenz bis Mailand, von Amsterdam bis Paris … Quer durch Deutschland, Österreich, Frankreich, die Schweiz und die Benelux-Länder führt die „30 Jahre Camminando“-Tour des italienischen Liedermachers Pippo Pollina. Und am Freitag, 8. November, führte sie ihn auch wieder nach Zwettl.
Es war bereits sein zweites Konzert in Zwettl, und auch diesmal war er einer Einladung von Gerhard Uitz, Obmann des neuen Vereins „Kulturzwickl“, gefolgt, der den Abend in Kooperation mit der Kulturabteilung der Stadtgemeinde Zwettl und dem Verein „Syrnau“ ausrichtete. Er sei sehr gerne wiedergekommen, weil das Konzert in der Braustadt vor zwei Jahren „so schön und herzlich war“, wie Pippo Pollina, extra aus Zwickau (D) angereist, betonte.
Und er verstand es, seine Zwettl-Fans wieder zu überraschen, war er doch diesmal mit seiner Band – Roberto Petroli, Fabrizio Giambanco, Roberta und Adriana Prestigiacomo sowie Claudia Sala – gekommen, um nach 19 Alben und über 4.000 Konzerten auf der ganzen Welt ein „best of“ seiner Lieder zu präsentieren. Die drei Frauenstimmen bildeten dabei eine zauberhafte Ergänzung und einen wunderbaren Kontrast zu Pippos kräftiger Stimme und seinen starken Kompositionen.
Der Cantautore unterhielt aber nicht nur mit seinen vielfach politisch motivierten Liedern, sondern auch mit seinen charmanten, humorvollen Erzählungen, mit denen er einen Bogen zur Musik spannte – etwa als er seine erste Begegnung mit Konstantin Wecker schilderte, mit dem ihn seither eine lange musikalische Freundschaft verbindet, oder als er erzählte, wie er – voll Sehnsucht nach einem richtigen Espresso und vor allem dem Meer – auf seiner ersten Tour durch Mitteleuropa morgens in Wilhelmshaven das Meer suchte, dieses aber nicht fand, weil es dort „erst nachmittags kommt“, wie er erfahren musste.
Die Stimmung im gut gefüllten Hamerlingsaal des Gasthofes Schierhuber war wieder grandios, und spätestens nach „Bella ciao“ gab es für das Publikum kein Halten mehr. Fehlen durfte an diesem Abend auch ein „Tanti auguri“ nicht: Roberto Petroli, kongenialer Instrumentalpartner Pippos, der erst im Oktober mit seinem Trio in Zwettl gastierte, feierte an diesem Tag seinen 55. Geburtstag.
Nach einem tollen Schlagzeugsolo von Fabrizio Giambanco zeigte sich Pippo Pollina als brillanter Solist mit dem Tamburin, ehe er sich – ganz alleine auf der Bühne – mit einem etwas „leiseren“ Lied, bei dem er sich selbst am Piano begleitete, vom Publikum verabschiedete. Die Zuhörer waren begeistert und dankten mit Standing Ovations, und auch Pippo scheint es in Zwettl wieder gefallen zu haben, versprach er doch, 2021 wiederzukommen.