Stimmgewaltig, kraftvoll, berührend (auch wenn man der italienischen Sprache nicht mächtig ist) – das war das Konzert mit dem italienischen Singer-Songwriter Pippo Pollina im Stadtsaal. Und es war ein Konzert mit Überraschungen…
Er füllt riesige Konzertsäle in ganz Europa und hat schon mit unzähligen namhaften internationalen Musikern zusammengearbeitet. Am Freitag war Pippo Pollina – auf Einladung des Vereins „Kulturzwickl Zwettl“ – im Zuge seiner „canzoni secrete“-Tour, die ihn durch die Schweiz, Deutschland, Österreich und Italien führt, – zum dritten Mal zu Gast in Zwettl. Diesmal kam er mit seinen Musikern vom „Palermo Acoustic Quintet“ – Edoardo Musumeci, Roberto Petroli, Gianvito di Maio, Mario Rivera und Fabrizio Giambanco -, was wieder ein ganz anderes Klangerlebnis bot.
„Es ist eine Freude, wieder hier in Zwettl zu sein“, meinte Pippo, der sich daran erinnerte, dass beide Male, als er in der Braustadt war, viel Schnee lag. Überhaupt erzählte Pippo, der seit langem in der Schweiz lebt, wieder viele Geschichten rund um seine Lieder, und das mit seinem unnachahmlichen, charmanten italienischen Akzent.
Pippo und sein Quintett präsentierten dem Zwettler Publikum nicht nur Lieder aus der jüngsten CD „canzoni secrete“, sie spielten auch „alte“, bekannte Lieder wie „Mare, Mare“ oder „Camminando“. „Alte Lieder sind wie ein Bumerang, die immer zurückkommen, auch wenn man sie aussortiert hat“, meinte der Liedermacher.
Dann kam Überraschung Nr. 1: Pippo Pollina las eine Passage aus seinem ersten, in der Pandemie entstandenen und erst vor einer Woche erschienenen Roman „Der Andere“, in dem sich die Lebenswege eines Italieners und eines Deutschen kreuzen.
Überraschung Nr. 2: Als letzte Zugabe des Abends begleitete Pippo seine Tochter Madlaina, die ebenfalls erfolgreiche Sängerin ist, zu einem ihrer Lieder (das einzige deutschsprachige des Abends), „ein besonderes Geschenk“ an das Publikum und ein großartiges Erlebnis. Beide Pollina-Kinder leben in Wien und teilen die Leidenschaft zur Musik mit ihrem Vater. „Das ist ein ganz großes Glück!“
Das Konzert hätte sich zwar mehr Besucher verdient, die Stimmung allerdings hätte nicht besser sein können, die Begeisterung der Zuhörer klang, als wären dreimal so viele Leute im Saal. Letztendlich gab es „standing ovations“ …
Gleich am nächsten Morgen machten sich die Musiker von Zwettl aus auf den Weg nach Italien, wo diese Woche in Mailand das nächste Konzert stattfindet.